Wir, die Tierhilfe Bochum e.V., können selbst leider keine Vögel und keine Igel aufnehmen, da wir über keine entsprechenden Stationen verfügen!
Finger weg von Tierkindern!
Von Karan Malla, Tierarzt am Veterinäramt der Stadt Bochum
Der sehr milde Winter und der warme Frühling haben dazu geführt, dass die Natur ihrer Zeit um einige Wochen voraus ist. Dies hat zur Folge, dass bereits jetzt viele Jungvögel flügge sind und sich aus den elterlichen Nestern entfernen.
Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass auf dem Boden hockende Jungvögel auf keinen Fall mitgenommen werden sollen, da sie in der Regel nach wie vor von ihren Eltern versorgt werden.
Gleiches gilt selbstverständlich auch für andere Jungtiere. In den meisten Fällen fehlt den Jungtieren bzw. -vögeln nichts; sie haben lediglich den Bau / das Nest verlassen. Sinnvoller ist es, die Tiere erst einmal aus sicherer Entfernung zu beobachten und sich davon zu überzeugen, ob es den Tieren gut geht und diese weiterhin von den Eltern gefüttert bzw. aufgesucht werden.
Sollte tatsächlich der dringende Verdacht bestehen, dass sich die Elterntiere nicht mehr um ihre Jungen kümmern, sollte bei Eichhörnchen der www.eichhoernchen-notruf.com – Tel. 0700-200 200 12 – oder der Tierschutzverein „Tiere in Not e.V.“ Bochum – Tel. 0234/ 950 822 92 – und bei anderen Wildtieren der jeweils zuständige Jagdausübungsberechtigte (zu erfragen bei den Ordnungsämtern der Kreise und Städte z.B. in Bochum) benachrichtig werden.
Adressen von Auffang- und Aufzuchtstationen: http://wp.wildvogelhilfe.org/de/auffangstationen/ oder www.wildtierschutz-deutschland.de/verletztes-wildtier.
Außerhalb der Öffnungszeiten rufen Sie die Polizei unter 110 oder die Feuerwehr unter 112 an.
Auf dem Boden hockende Jungvögel sollen auf keinen Fall mitgenommen werden, da sie in der Regel nach wie vor von ihren Eltern versorgt werden. Darum kann im Einzelfall ein Eingreifen falsch sein. (Vergleichen Sie auch den Beitrag: Tierschutz fängt mit Nachdenken an.)
Wenn die Entscheidung gefallen ist, der Jungvogel ist in Not, empfehlen wir Ihnen sich an eine Wildvogelpflegestation zu wenden, die Ihnen wichtige Ratschläge geben kann. Kontaktdaten von Auffangstationen erfahren Sie bei den Unteren Naturschutzbehörden Ihres Landkreises oder aus der Adressliste der Wildvogelhilfe.
Viele Wildvögel sind streng geschützt und müssen in fachkundige Hände gegeben werden.
Hier können Sie nachlesen, welche Vogelarten zu den besonders geschützten oder auch streng geschützten zählen: WISIA.de.
Bei Eulen und Greifvögel ist es für Laien nahezu unmöglich sie artgerecht großzuziehen. Sie müssen umgehend einer Greifvogelstation übergeben werden. Adressen erfahren sie bei den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise und Städte oder auf den nachfolgen Links.
Adressen von Auffang- und Aufzuchtstationen:
http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/auffangstationen.html
Informationen und Tipps zu dem Thema erhalten sie hier:
http://www.wildvogelhilfe.org/index.html
Informationen zu dem Thema erhalten sie auch hier:
Wildtierschutz Deutschland e.V. Am Goldberg 5, 55435 Gau-Algesheim
www.wildtierschutz-deutschland.de/verletztes-wildtier
Möglichkeit A
Ist das Tier verletzt und/oder unterkühlt und wirkt es schwach und ausgetrocknet, müssen Sie das Junge sofort ausgiebig mit den Händen wärmen, uns anrufen (0700-200 200
12) und/oder den nächsten Tierarzt aufsuchen!
Möglichkeit B
Ist das Tier unverletzt, nur leicht unterkühlt und scheint sonst gesund, wärmen Sie das Tier ausgiebig in Ihren Händen, setzen Sie es anschließend wieder an die Fundstelle
und warten Sie einige Zeit ab, ob die Eichhörnchenmutter ihr Junges noch abholt. Wichtig ist, dass das Baby wieder warm ist, da die Mutter unterkühlte und/oder verletzte
Tiere nicht mehr annimmt! Die richtige Temperatur hat das Baby, wenn es sich etwas wärmer als die menschliche Haut anfühlt. Der menschliche Geruch stört die
Eichhörnchenmutter nicht!
Beobachten Sie dann das Findelkind aus einigem Abstand. Überprüfen Sie, ob Katzen, Hunde in der Nähe sind, oder ob durch den Straßenverkehr eine Gefahr für das Findelkind besteht. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann „kuscheln“ Sie das Jungtier in ein aus einem Tuch geformtes Nest, das Sie auf eine etwas mehr als handwarme Wärmflasche legen.
Holt die Mutter das Baby nicht wieder zurück, heben Sie es nach einer der Temperatur-, Wetter- und Gefahrenlage angemessenen Wartezeit vorsichtig auf, wärmen Sie es und nehmen Sie es warm verpackt mit. Anschließend rufen Sie uns an (0700-200 200 12).
Achtung, hier sofort handeln!
Wenn Ihnen Eichhörnchenbabys hinterherlaufen oder gar an Ihnen hochzuklettern versuchen, nehmen Sie diese sofort mit. In diesem Fall ist das Baby schon mehrere Tage ohne
Versorgung.
Man kann in diesem Fall fast sicher davon ausgehen, dass Ihre Mama umgekommen ist.
Rufen Sie uns an! (0700-200 200 12).
Wärme
Viele Eichhörnchenbabys sind schon unterkühlt, wenn man sie findet. Das ist lebensgefährlich. Wärmen Sie die Eichhörnchenbabys in Ihren Händen oder unter der Kleidung etc.
Eichhörnchen nicht gleich füttern!
Geben Sie den Eichhörnchenbabys nach dem Auffinden niemals gleich etwas zu fressen, auch keine Aufzuchtsmilch. Das geschwächte Tier würde dadurch noch mehr geschwächt
werden, da der Kreislauf durch die Verdauungsvorgänge zusätzlich belastet wird. Es kommt zu einem Kreislaufschock. Dazu kommt, dass ein unterkühltes Junges nichts zu
fressen annehmen wird und es sich bei der Fütterung verschlucken könnte. Was Sie machen und was Sie füttern können, finden Sie auf unserer Homepage.
Haben Sie alle Eichhörnchenbabys dabei? Bevor sie ein Eichhörnchenbaby mitnehmen, suchen Sie noch die Umgebung nach Geschwistern des gefundenen Tieres ab! Häufig verstecken diese sich vor Angst unter einem Stamm oder Strauch und sind natürlich verloren, wenn sie übersehen werden.
Achten Sie besonders auf Fliegeneier und Fliegenmaden!
Geschwächte Tiere werden in der Regel, besonders aber bei Wärme, schnell von Fliegen heimgesucht, die ihre Eier im Fell, oder an Wunden des Tieres ablegen. Die Maden
fressen sich durch Körperöffnungen und offene Wunden in das Tier hinein. Nur wenn man sofort damit beginnt, die Fliegeneier und Maden äußerst gründlich zu entfernen, kann
man die Tiere retten. Die Madenausscheidungen sind für die Tiere höchst giftig, bzw. die Maden fressen, einmal in das Eichhörnchen gelangt, das Tier förmlich von innen
auf. Mit einem Flohkamm sind die Eier gut zu entfernen. Suchen sie in jedem Fall anschließend sofort einen Tierarzt auf. Weitere Infos zum Thema Eichhörnchen und Hilfe
bekommen Sie unter Notfall- und Infotelefon: 0700-200 200 12.
http://www.eichhoernchen-notruf.com/
Der Tierschutzverein Tiere in Not e.V. Bochum unterstützt verschiedene Eichhörnchen-Projekte. Sie erreichen uns täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr unter: (0234) 950 822 92.
Eine Information von Pro Igel e.V.
Um hilfsbedürftigen Igeln sachgerecht zu helfen, genügt Tierliebe allein nicht!
Igelfinder mögen sich unbedingt mit einer Igelstation und/oder einem Tierarzt in Verbindung setzen. Dort wird der Igel medizinisch behandelt und fachkundiger Rat erteilt,
ohne den verwaiste Igelsäuglinge sowie viele kranke und verletzte Igel zu einem qualvollen Tod verurteilt sind.
Nicht jeder Igel braucht Hilfe – aber jede Hilfe muss richtig sein!
Oft deuten schon Fundort und -umstände (Straße, Bauarbeiten) auf Verletzungen hin. Tiere, die vermutlich tagelang in Gruben, Lichtschächten o.ä. ohne Wasser und Futter gefangen waren, brauchen ebenfalls Hilfe.
Man erkennt sie meist daran, dass sie tagsüber Futter suchen, herumlaufen, -torkeln oder -liegen. Auf kranken Igeln (wie auch auf Säuglingen und Verletzten) sitzen in der warmen Jahreszeit häufig Schmeißfliegen, die ihre Eier ablegen. Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein, sind oft mager (Einbuchtung hinter dem Kopf, herausstehende Hüftknochen). Ihre Augen stehen nicht halbkugelig hervor, sie sind eingefallen, schlitzförmig.
Igeljunge, die sich tagsüber außerhalb ihres Nestes befinden, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich womöglich kühl anfühlen, sind mutterlos und benötigen dringend Hilfe.
Auch solche Igel findet man hauptsächlich bei Tag. Es kann sich um kranke oder schwache Alttiere handeln; öfter sind es Jungtiere, die spät geboren, evtl. auch krank sind und/oder sich wegen des geringen Nahrungsangebots im Spätherbst kein für den Winterschlaf ausreichendes Fettpolster anfressen konnten.
Ausnahmen bilden aufgestörte Igel. Wenn Laub- oder Reisighaufen entfernt, Holzstapel abgebaut, in Garten und Parks gearbeitet, Baumaßnahmen begonnen werden oder Hunde herumstöbern, können Igelnester zerstört sein. Dann sucht auch ein gesundes Tier tagsüber einen neuen Unterschlupf. Manchmal wechseln säugende Igelweibchen tagsüber zwischen Aufzuchtnest und einem weiteren Tagesschlafplatz.
Gesunde Igel sofort wieder freilassen!
Haben Tierarzt oder Igelstation erkannt, dass das aufgenommene Tier keiner menschlichen Hilfe bedarf, muss der Igel umgehend an seinen Fundort bzw. in dessen unmittelbare Nähe zurückgebracht werden. Grundsätzlich gilt, dass jegliche Behandlung eines hilfsbedürftigen Igels erst nach Erreichen der normalen Körpertemperatur (ca. 36° C) erfolgen darf!
In Deutschland ist es generell verboten, Tiere der besonders geschützten Arten – und dazu zählt der Igel – aus der Natur zu entnehmen. Die einschlägigen Gesetzesvorschriften erlauben jedoch, hilfsbedürftige Igel sachgemäß aufzuziehen bzw. gesund zu pflegen.
die Tiere so bald wie möglich wieder gesund in die Freiheit zu entlassen. Igelstationen und Veterinäre verweisen wir auf unsere von einer mit Igelpatienten sehr erfahrenen Tierärztin verfasste Broschüre „Igel in der Tierarztpraxis“, die mit jeder Neuauflage aktualisiert wird. Die jüngste Auflage, die wir hier bereit stellen, hat den Stand Dezember 2005.
Mit freundlicher Unterstützung des Umweltamts der Stadt Bochum
Mit Beginn des Herbstes bereiten sich nun wieder viele Tiere auf den Winterschlaf vor. So auch der Igel, der in Gärten und Parkanlagen im Siedlungsbereich jetzt nach einem geschützten Unterschlupf für den Winter sucht – oft jedoch vergeblich. Denn insbesondere übertriebene gärtnerische Aufräumaktionen im Spätherbst führen dazu, dass geeignete Winterquartiere und wichtige Nahrungsmöglichkeiten für ihn verloren gehen. Jahr für Jahr kann im Herbst beobachtet werden, dass Tierfreunde Igel zur Überwinterung in ihr Haus holen.
Zwar ist eine solche Hilfe meist gut gemeint, aber aus Naturschutz- wie auch aus Tierschutzsicht eher umstritten. Zum einen erfordert fachgerechte und Erfolg versprechende Pflege der Tiere im Haus sehr große Erfahrung, ist zeitaufwändig und kostenintensiv. Zum andern ist der Natur wenig geholfen, wenn einzelne Tiere, die allein nicht überlebensfähig sind, durch menschliche Hilfe über den Winter kommen. Der Winter hat eine biologisch wichtige Auslesefunktion. Kranke, schwache und jahreszeitlich fehlorientierte Tiere überleben oft die kalte Jahreszeit nicht. Dieser Ausleseprozess trägt zur Gesunderhaltung und Überlebensfähigkeit der Art bei.
Nach der Bundesartenschutzverordnung gehört der Igel zu den besonders geschützten Tierarten. Sie dürfen deshalb grundsätzlich nicht eingesammelt und im Haus gehalten werden. Ausschließlich verletzte, kranke und hilflose Igel können nach dem Bundesnaturschutzgesetz zeitweise aufgenommen werden, um sie gesund zu pflegen.
Wer dem Igel wirklich helfen will, sollte nach Auffassung des Bochumer Umweltamtes dafür sorgen, die Lebensräume des Igels zu erhalten und zu verbessern. Dazu gehört es u. a., auf den Einsatz von Pflanzenbehandlungsmitteln, die dem Igel schädlich werden können, zu verzichten, das Nahrungsangebot für ihn zu verbessern und z. B. Reisig-, Laub- oder Komposthaufen anzulegen, die ihm als Unterschlupf für den Winter dienen können.
Igel sind Wildtiere und sollten es auch bleiben!
Weitere Informationen zum Igelschutz – Infoblätter für Erwachsene und Bastelbögen für Kinder – sind erhältlich beim Umweltamt der Stadt Bochum.