Allgemeine Presseberichte 2014

An dieser Stelle erhalten Sie eine kleine Sammlung interessanter Presseberichte zu tierschutzfachlichen Themen aus dem Jahr 2014:


Artenschutzbilanz 2014

(Den Originalartikel finden Sie hier.)


Wildtier des Jahres 2015

Foto: dpa
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Bonn. Das Tier des Jahres 2015 ist der Feldhase. Durch Umwelteinflüsse sei der Bestand stark zurückgegangen, teilte die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild am Montag in Bonn mit. Auf der bundesweiten Roten Liste wird der Feldhase als gefährdet eingestuft. Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) findet das Tier nur och schwer den benötigten Lebensraum auf den Feldern. In der intensiven Landwirtschaft mit großen Ackerflächen fehlen ihm Ackerrandstreifen und kleinere Gehölze. Rebhuhn, Kiebitz, Feldlerche und Fasan teilen dieses Schicksal.  (dpa)

(SVZ am 01.12.2014)


Vogel des Jahres 2015

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Vogel des Jahres 2015 -

Straßentauben locken Habichte in die Großstädte

 

Von der Roten Liste wird der Habicht bald gestrichen. Trotzdem sorgen sich Naturschützer um den Vogel des Jahres 2015. Denn obwohl der Raubvogel sehr anpassungsfähig ist, hat er einen großen Feind. ( Von Klaus Tscharnke)

 

Für Kaninchen, Tauben und Krähen kann er zum Verhängnis werden: der Habicht. Denn diesen Tieren stellt der Raubvogel besonders gerne nach. An Beute fehlt es ihm also nicht. Und auch nicht an Lebensraum – denn der Habicht hat sich mittlerweile gut an die Stadt als neue Heimat angepasst. Dennoch sorgen sich Vogelschützer weiterhin um die Bestände in Deutschland.

Denn der Greifvogel hat einen Feind, gegen den er nichts ausrichten kann: den Menschen. Um die Öffentlichkeit über Habichte und ihr Überleben zu informieren, haben der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) (Link: http://www.lbv.de/) und der Naturschutzbund (Nabu) (Link: http://www.nabu.de) den Beutegreifer nun zum Vogel des Jahres 2015 gekürt.

Nach Schätzungen von Vogelkundlern gibt es in Deutschland zwischen 11.500 und 16.500 Brutpaare. 2500 Habichte leben in Bayern. Es ist das letzte Bundesland, in dem der Habicht noch auf der Roten Liste der bedrohten Arten steht. Davon soll er aber demnächst gestrichen werden. Inzwischen seien die Bestände in Bayern so groß, dass die internationalen Kriterien für die Rote Liste nicht mehr erfüllt seien, erläutert Andreas von Lindeiner vom LBV.

 

Lokal brechen Bestände ein

 

Was die Vogelschützer beunruhigt: In Deutschland verschwinde der Habicht aus manchen Gebieten oder sei dort unerklärlich selten. Das liegt nach Einschätzung der Naturschützer auch daran, dass er vor allem von Jägern als Konkurrent bei der Hasen- und Fasanenjagd gesehen wird.

Besonders unbeliebt ist der kräftig gebaute und bis zu 60 Zentimeter große Beutegreifer mit seinem auffallend langen Schwanz bei Hühnerhaltern und Taubenzüchtern. Die Vogelschützer räumen zwar ein, dass sich der Habicht schon mal ein Haushuhn oder eine Brieftaube holt. "Hauptnahrung aber sind die Ringel- oder Stadttauben sowie Krähen", betont der LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann.

In seinem bevorzugten Lebensraum, einer abwechslungsreichen Landschaft mit Nadel- und Mischwald, bekommen Naturfreunde den scheuen Vogel nur selten zu sehen – und wenn, dann oft nur für Sekunden während seiner Jagdflüge. Sein scharfer Blick lässt den Habicht die Beute über weite Entfernungen entdecken.

 

Akrobatische Balzflüge

 

Auch zu hören sei vom Habicht wenig. Er gehöre nicht gerade zu den "stimmfreudigen Vogelarten", betont der LBV. Eine Ausnahme bilde die Balzzeit im Februar – dann ertönten im Nest längere "Kja, Kja, Kja"-Rufe. Mit etwas Glück sei in dieser Zeit auch der Balzflug mit Sturzflügen und schroffen Wendungen zu sehen.

Wie anpassungsfähig der Habicht ist, zeigt nach Ansicht von Vogelkundlern seine wachsende Verbreitung in großen Städten. Mit Straßen- und Ringeltauben finde er einen ganzjährig reich gedeckten Tisch vor. "Vor allem aber droht ihm dort kaum Gefahr", geben die Experten zu bedenken. Habichte fänden sich inzwischen in Hamburg, Kiel, Köln und Dresden, in Berlin gäbe es sogar etwa 100 Brutpaare.

Zum Schutz des Habichts haben Naturschützer klare Vorstellungen: So will der Nabu Verstöße gegen das Jagdverbot in einer Datenbank sammeln. Zwingend notwendig seien außerdem sogenannte Horstschutzzonen, um das Fällen von Horstbäumen zu verhindern. Da vor allem unerfahrene Jungtiere in großen Glasfenstern oder verspiegelten Gebäudefronten kein Hindernis erkennen, sollten ferner Glasscheiben vogelsicher gemacht werden – etwa mit aufgebrachten Querstreifen.

dpa/ph

 

Diesen Artikel finden Sie online hier.

 


Bochum-Hordel

(Hier finden Sie sowohl den Online-Artikel als auch das zugehörige Video.)



Igel im Winter

(Hier geht es zum Original-Artikel.)


Neues Jagdgesetz gegen die Tötung von Streunern

(Online nachzulesen ist dieser Artikel hier.)



(WAZ-Artikel vom 08.08.2014)
(WAZ-Artikel vom 08.08.2014)


Vogelschutzbericht 2013

Fast jede dritte Tierart in Deutschland ist gefährdet

 

26.03.2014, 14:53 Uhr | fsy, dpa 

 

Durch die Lebensraumverschlechterung in der Natur  nimmt auch der Bestand des Stieglitzes ab.
Durch die Lebensraumverschlechterung in der Natur nimmt auch der Bestand des Stieglitzes ab.

Der Zustand der Natur in Deutschland ist verheerender als bislang angenommen. Das geht aus einem neuen Bericht der Bundesregierung zur Lage der Natur hervor. Unter anderem zahlreiche Vogelarten sind extrem gefährdet. Der Bestand jeder dritten Art schrumpft erheblich.

29 Prozent aller Tierarten in Deutschland sind akut bedroht beziehungsweise von deutlichen Bestandsrückgängen betroffen. Nach den Angaben des "Berichts zur Natur" ist der Zustand nur bei 25 Prozent der Arten und 28 Prozent der Lebensräume gut.

Zustand der Lebensräume ist besorgniserregend

Insgesamt wurden 92 Lebensräume von Flussauen bis zu Wäldern sowie 195 EU-weit bedeutsame Arten erfasst - von Säugetieren über Fledermäuse, Amphibien und Fische bis hin zu Schmetterlingen und Schnecken. Bei den 250 Brutvogelarten wurden bei einem Drittel abnehmende Bestände ermittelt. "Die Ergebnisse zeigen ein durchaus gemischtes Bild", sagte Hendricks. Teils seien sie besorgniserregend. "Sorgen machen uns die Flüsse, Moore und vor allem die Grünland-Lebensräume wie Weiden und Wiesen."

Jede dritte Vogelart schwindet

Der Naturschutzbund bewertet die Ergebnisse als Alarmsignal. "Zahlreiche Vogelarten, die hierzulande einst weit verbreitet waren, sind akut gefährdet. Ihre Lebensräume verschwinden immer schneller", sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. In den vergangenen zwölf Jahren verschwand zum Beispiel die Hälfte aller Kiebitze und ein Drittel aller Feldlerchen. Sie haben vor allem mit schwindenden Lebensräumen zu kämpfen. "In der intensiv bewirtschafteten Landschaft finden sie kaum mehr Nahrung und geeignete Brutplätze", so Tschimpke.

Klimawandel macht Vögeln zu schaffen

Der Bestand der Bekassine und der Uferschnepfe ist durch einen Verlust von Feuchtgrünland zusammengebrochen. Die Turteltaube und der Baumpieper hingegen haben mit Problemen auf dem Zugweg zu kämpfen. Auch der stetig voranschreitende Klimawandel macht ihnen zu schaffen.

Auch andere Tiere und Pflanzen gefährdet

Doch auch abseits der Vogelwelt zeichnen sich erhebliche Probleme ab. Rund 60 Prozent aller anderen durch das EU-Recht geschützten Tier- und Pflanzenarten sind stark gefährdet. "Die neuen Daten zeigen ganz klar, wie die Natur bei uns schleichend verarmt. Das muss ein Weckruf für die Politik sein", so Tschimpke.

Positiv sieht die Entwicklung etwa bei Wildkatzen aus, kritisch dagegen bei Amphibien und Schmetterlingen. "Beim Schweinswal in der Nordsee steht die Ampel in der Nordsee auf Gelb, in der Ostsee auf Rot", sagte Hendricks zudem. Regional am schwierigsten ist die Lage im Norden und Westen, vor allem wegen intensiver Landwirtschaft. Negativ wirkt sich der zunehmende Umbruch von Grünland aus. Am besten sieht es noch im alpinen Raum aus.

Gründe sind vielfältig

Die Gründe für den schlechten Zustand der Natur sind vielfältig. Der NABU sieht die Hauptgründe in schädlichen Agrarsubventionen, unzureichenden Schutzgebietsbestimmungen und den immer schlechter ausgestatteten Naturschutzverwaltungen. "Obwohl wir in der EU das wahrscheinlich beste Naturschutzrecht der Welt haben, mangelt es schlicht am Willen der zuständigen Bundesländer, es auch umzusetzen", kritisierte Tschimpke.

Umwandlung von Wiesen in Maisäcker schadet vielen Arten

Hendricks mahnte ein Umdenken in der Landwirtschaft an, vor allem beim großflächigen Anbau sogenannter Energiepflanzen wie Mais für die Biogasproduktion. Die Umwandlung von vergleichsweise artenreichen Wiesen und Weiden in Monokulturen gilt als ein Hauptproblem beim Naturschutz. "So leiden viele Arten wie Schmetterlinge oder Bienen darunter, dass blütenreiche Wiesen in Maisäcker umgewandelt werden", sagte Hendricks. 

Die Umweltstiftung WWF betonte, es reiche nicht, Schutzgebiete auf dem Papier auszuweisen. Als Sofortmaßnahme forderte der WWF die Verdoppelung der Finanzmittel für das Bundesprogramm zur Förderung der biologischen Vielfalt von 15 auf 30 Millionen Euro pro Jahr. "Die Landwirtschaft ist nach wie vor eine Problemzone des Naturschutzes", betonte WWF-Vorstand Eberhard Brandes.

Naturschutz ist Ländersache

 

Naturschutz ist in Deutschland grundsätzlich Sache der Bundesländer. Aber auch der Bund könne und werde "einiges tun". sagte Hendricks. Das gelte besonders beim präventiven Hochwasserschutz, also etwa der Renaturierung von Flüssen sowie im Meeresnaturschutz.


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Bestand und Trend der Vogelarten (Vogelschutzbericht 2013)
zustand_bestand_trend_vogelarten_2013_bf
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Den Rotkehlchen geht das Futter aus

 

15.01.2014, 11:04 Uhr | dpa/tmn

 

Unsre heimischen Singvögel sind hungrig, denn trotz frühlingshafter  Temperaturen ist für die Natur noch Winter und Bäume und Sträucher geben noch nicht viel her.
Unsre heimischen Singvögel sind hungrig, denn trotz frühlingshafter Temperaturen ist für die Natur noch Winter und Bäume und Sträucher geben noch nicht viel her.

Singvögel brauchen trotz des milden Winters Hilfe. Die wenigen Samen- und Fruchtstände, die im Herbst übrig geblieben waren, sind nun abgefressen. Das macht vor allem den Rotkehlchen zu schaffen, denn sie bleiben den Winter über in Deutschland und müssen ihren Kalorienbedarf jeden Tag decken.

Ihnen und anderen Singvögeln droht der Hungertod.

Rotkehlchen oft abgemagert

Zwar sehen Rotkehlchen rundlich und wohlgenährt aus, das liegt jedoch daran, dass sie sich bei Kälte aufplustern. Tatsächlich bestehe der Vogel fast nur aus Federn, sagt Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. In jeder Frostnacht verlieren diese Tiere bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichtes, erläutert der Ornithologe Peer Cyriacks. Der Verlust müsse am nächsten Tag ausgeglichen werden, sonst ende die darauffolgende kalte Nacht tödlich. 

Kalorienbedarf muss schnell gedeckt werden

Das gerade 15 Gramm leichte Rotkehlchen muss im Winter seinen Kalorienbedarf also immer wieder schnell decken. "Während sich Rotkehlchen im Sommer hauptsächlich von Insekten ernähren, stellen sie sich im Winter auf Weichfutter wie Beeren und Früchte um", sagt Cyriacks.

Vögel auch bei milden Temperaturen füttern

Da es noch keine Würmer und Insekten gibt, sei es sinnvoll, Vögel derzeit auch bei frühlingshaften Temperaturen zu füttern, sagt Goris. Da die wenigen Samen- und Fruchtstände teilweise nicht mehr viel zum Fressen bieten, können die Vögel jetzt mit Haferflocken und fettreichen Körnern versorgt werden.

Erste Zugvögel kehren zurück

Im Februar werden außerdem die ersten Heimkehrer unter den Zugvögeln zurückerwartet. "Sie haben eine weite Reise hinter sich und sind durch die Anstrengungen und Entbehrungen ausgebrannt", erklärt Cyriacks. "Wenn Singdrossel und Hausrotschwanz wieder in Deutschland landen, hat die Natur für sie noch nicht viel an Nahrung zu bieten.